Unbound
Flag Gazette 09/06

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Unbound

Unbound und der heilige Club des Gravel In Sachen Gravel-Racing gibt es Unbound, und dann gibt es noch den Rest. Für Gravel-Enthusiasten ist Unbound mehr als ein Rennen, es ist eine Pilgerfahrt, eine Taufe bestehend aus Schmutz und Feuer, von der jeder Anhänger des Gravel eines Tages träumt. Emporia in Kansas ist eine verschlafene ländliche Stadt mit weniger als 25 000 Einwohnern. Sie sticht jedoch als Mekka für eine Radsportreligion hervor, die stündlich Anhänger gewinnt. Der wachsende Hunger auf extreme Veranstaltungen hat Gravel etabliert, der durch die Länge der Rennen und die Schwierigkeit des Geländes die Spezifikationen des Extremsports in jeder Hinsicht erfüllt. Dies ist keine Runde Golf. Hier sprechen wir davon, Ihre Grenzen zu überschreiten, die Auswahl reicht von 100 Meilen (160 Kilometern) für die Vernünftigsten bis zu 200 und 350 Meilen für die unvernünftigsten Mitstreiter. Von den Leuten des letzteren Formats werden die meisten eine Nacht damit verbringen, draußen zu fahren (und vielleicht zu weinen). Sie werden ihre Grenzen des Schlafentzugs ausloten sowie ihre angeschlagenen Beine prüfen. Niemand konnte den weltweiten Erfolg dieses Rennens vorhersehen, als es 2006 zum ersten Mal ausgetragen wurde. Damals rollten 34 Fahrer auf den Landstraßen der Flint Hills im Osten von Kansas über eine 200 Meilen lange Route. Heute ist die Route im Wesentlichen dieselbe, jedoch ist die Anzahl der Teilnehmer dramatisch angestiegen. Damals gab es noch nicht so moderne Maschinen wie die heutigen Gravel-Bikes. An diesem ersten Juniwochenende verwandelt sich die gesamte Stadt Emporia und heißt Fahrer aller Altersgruppen und jeder Herkunft willkommen. Auch die umliegenden Gegenden, die während des Rennens durchquert werden, zeigen ihre Gastfreundschaft: ein Restaurant mitten auf dem Land stellt seinen Unbound-Käsekuchen zur Schau, die örtliche methodistische Hütte widmet ihre Gebete den Radfahrern, und überall kündigen Willkommensschilder und Botschaften die Veranstaltung jedem an, der hier atmet. Man fragt sich, wie viele CO₂-Kartuschen der Fahrradladen in Emporia in den letzten 48 Stunden verkauft hat. Zu der extremen Entfernung und dem technischen Anspruch der Routen addieren sich darüber hinaus die klimatischen Bedingungen, die imstande sind, die Umstände noch schwieriger zu gestalten. Im Jahr 2021 wurde das Rennen von einer Hitze von nahezu 40 °C heimgesucht, in diesem Jahr, also im Jahr 2022 waren es Regen und der daraus resultierende Schlamm, mit denen die Fahrer zu kämpfen hatten. Am Samstag um 05:00 Uhr erwacht die 6th Avenue in Emporia zu einem bunten Leben. Die blinkenden Lichter der mit SHERIFF gestempelten Fahrzeuge verleihen dem Ort eine theatralische Stimmung. Ein Großereignis wie dieses erhält die volle Aufmerksamkeit der örtlichen Polizei. Gegen 06:00 Uhr, wenige Minuten vor dem Start, steigt ein Drohnenschwarm auf und schwebt einige Meter hinter der Startlinie. Mehr als tausend Fahrräder überqueren diese Linie nur ein paar Minuten später und bilden ein endloses Peloton, das sich direkt vor den Gesichtern einer großen Menge von Zuschauern entfaltet. Der Unbound-Parcours breitet sich auf weiten Pfaden aus, soweit das Auge reicht. Einige Abschnitte sind hügelig und für lange, endlose Kilometer wechseln sich Senken und Unebenheiten in steter Reihenfolge ab. Wenn sich der Regen auf halbem Weg entfesselt, werden die Bedingungen für alle Beteiligten beängstigend. Der Schlamm bildet sich und verändert die Dynamik des Rennens. Er zwingt die Fahrer, anzuhalten, um die Fahrradschaltungen freizumachen. Der Dreck gelangt überall hin und färbt die Gesichter eines jeden Rennfahrers auf dramatische Art und Weise. Sie sehen aus wie Bergleute, die untertage gearbeitet haben und gerade aus dem Inneren der Erde aufgetaucht sind. Die 200 Meilen werden von dem Besten in 9 Stunden und 22 Minuten zurückgelegt, wohingegen 5 Stunden für die 100 Meilen benötigt werden. Im Team CDC-GT absolvierte Lydia Iglesias (Siegerin des 200 km Traka-Parcours) die 100-Meilen-Veranstaltung auf dem sechsten Platz unter den Frauen in einer Zeit von 5 Stunden und 44 Minuten. Danielle Larson absolvierte die 200 Meilen in 12 Stunden und platzierte sich damit im ersten Viertel der Rennteilnehmer. Maria, unsere 3. Rennfahrerin war gezwungen nach etwa 80 Meilen aufzugeben. Am Sonntagnachmittag, dem Tag nach dem Rennen findet sich sich am Flughafen Kansas City eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Reisenden ein, die große Koffer schieben oder ziehen und mit glasigen Augen durch die Flughafenhallen schreiten. Wir können deutlich an ihrem schwankenden Gang und ihren müden Gesichtern die Mühen des Vortages im ländlichen Kansas erkennen. Unbound zu beenden, bedeutet zu leiden, aber es bedeutet zweifellos dem heiligen Club des Gravel anzugehören. Weitere Touren Gravel Ratschläge Wir haben uns mit unserem CDC GT zusammengesetzt, unserem Trio von Gravel-Rennfahrerinnen, um über das Radrennfahren der Frauen und die Community zu sprechen und wie es sich anfühlt, Athletin zu sein in einem traditionell auf Männern fokussierten Sport. MEHR SEHEN Innerhalb des CDC GT Das CDC GT ist ein Trio die alle inspirierende Radrennfahrerinnen sind. In diesem Video gehen wir hinter die Szenen und sprechen mit der ersten unserer drei Athletinnen, Annabel Fisher beim La Traka in Girona, ihrem allerersten Gravel-Rennen. MEHR SEHEN Tadellos und kraftvoll Das Café du Cycliste Gravel-Racing Trio absolvierte seinen ersten Wettbewerb in Girona am Sonntag, dem 1. Mai 2022. Annabel Fisher gewann den ersten Platz in der 100-km-Distanz bei ihrem allerersten Gravel-Rennen. MEHR SEHEN La Traka Die Lage und die entspannte Atmosphäre Gironas machen den Austragungsort für Gravel-Enthusiasten unwiderstehlich. Da überrascht es nicht, dass La Traka sich als Maßstab des Europäischen Gravel-Radrennens etabliert hat. MEHR SEHEN
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