Mont Ventoux: Nos montagnes à la carte #6
Als Napoleon die beste Marineflotte der Welt erbauen wollte, benötigte er das stabilste Holz, und das bat der Mont Ventoux. 1967 hat man eine Windgeschwindigkeit von 320km/h an seinem Gipfel gemessen, die stärkste jemals in Frankreich aufgezeichnete Windgeschwindigkeit.
Man benötigt wohl eher keine 20m hohe Antenne einer Wetterstation, um zu verstehen, dass der Gipfel des Ventoux sehr windig ist – oder dass jeder Baum, der es einst wagte, in der Nähe des Gipfels zu wachsen, äußerst beständig und hart sein musste.
Diese Art der Intuition und des taktischen Verständnisses waren typisch für den großen korsischen Befehlshaber, doch war in Wirklichkeit diese einsame Bergkuppe der Provence, die ständig dem eisigen Mistral ausgesetzt ist, schon weit vorher für ihr Holz bekannt. Laut historischer Dokumente fällten die Menschen hier bereits im 13. Jahrhundert Holz, als der Adel dem Dorf Bédoin die Nutzungsrechte für den Berg übertrug.
Ebenfalls in dieser Zeit bestieg der italienische Dichter Petrarch den Gipfel.
Er behauptete, dies getan zu haben, um der erste seit der Antike zu sein, der einen Berg besteigt, um lediglich die Aussicht zu genießen – und die Aussicht vom Gipfel ist spektakulär.