Einen Anstieg wie den Col d’Èze im Gravel-Style zu bewältigen, noch dazu in der Mittagspause, in der man dem Büroalltag entfliehen will, ist schon speziell. Vom Café aus startet ein regelrechtes Kletterfest, bei dem es eine große Auswahlmöglichkeit gibt und der Spaß beinahe sofort beginnt.

Der Mont Boron liegt fünf Minuten entfernt, aber seine ruhigen Wege und der Ausblick über die Bucht von Villefranche ermöglichen die sofortige Flucht vor dem Trubel der Stadt. Anstatt der Straße zu folgen, nehmen Sie den Pfad, um schon frühzeitig in den Abenteuermodus zu schalten. Es gibt viele verschiedene unbefestigte Wege, die sich zwischen den Bäumen des Mont Boron schlängeln. Allerdings gibt es viele Felsvorsprünge, also wählen Sie ihren Weg mit Bedacht (oder folgen Sie unserer Route über den Link unten auf dieser Seite). Dieser Weg macht am meisten Spaß, um an den Pass, den Col de Villefranche, zu gelangen, während die Moyenne Corniche den wohl größten Anteil des Verkehrs ins Dörfchen Èze trägt.

Die Route kreuzt die Moyenne Corniche am Col de Villefranche, der auf 149m liegt. Nach links geht es zum Parc de Vinaigrier, in dem man Schotterwege zwischen den Villen findet. Es gleicht einem Allycat-Rennen, aber nicht wie man es kennt. Um den eigentlichen Park zu erreichen, müssen Sie Ihr Fahrrad eine Treppe hinauftragen. Dort befindet sich ein Springbrunnen, dessen Wasser an heißen Sommertagen sehr hilfreich sein kann.

Der bekannte nizzaische Verfasser, Louis Nucéra, schrieb einst über den Parc du Vinaigrier, “la Beauté qui se voulait éternelle' - „die ewige Schönheit, nach der wir alle suchen.“

Die Tracks beginnen an der Westseite des Berges vor einer scharfen Rechtskurve und steigen stark an, während sie sich ihren Weg durch terrassenförmig angelegte Olivenhaine bahnen und an den Bienenzüchtern vorbei bis hin zum Èze Observatorium führen. Offenbar ist der Park architektonisch eine Italienisch-Provenzalische Kombination. Er entstand vor sehr langer Zeit und hat sich den Schutz und die Pflege durch die lokalen Behörden verdient. Also, in anderen Worten, ein großartiger Start für eine herausfordernde Fahrt.

Nachdem man den Asphalt der Grande Corniche berührt hat, beginnt eine kurze Liaison zum Col des Quatre Chemins und zu einem Linksturn, in dem man die Route Stratégique findet. Dies ist der goldene Abschnitt der Tour. Wie der Name schon sagt, ist dies ein militärischer Weg, der hinauf zu den Forts führt. Er erstreckt sich auf der nördlichen Seite des Mont Leuze sowie des Plateau de la Justice und führt über 2,5 km mit einer Durchschnittssteigung von 6%. Die Muskeln beginnen zu schmerzen, wenn man einen flachen Abschnitt in der Mitte erreicht hat. Allerdings wird der Weg steiler und unebener auf dem Weg zum Ziel.

Doch liegt die Schönheit dieses Weges in der Ingenieurskunst, die die Außenseite der Mauer zusammen mit der doppelten Schotterspur bietet. Hier trifft man fast nie auf andere Leute beim Radfahren. Außerdem kann der Blick zur Linken über die höheren Berge des Mercantour Nationalparks zu größeren und längeren Touren inspirieren.

Wenn man hinter dem Hôtel Hermitage auftaucht und an dem Pass ankommt, gibt das einem eine gewisse Selbstzufriedenheit. Von hieraus ergeben sich folgende Optionen. Sie können nach rechts abbiegen und weiter hoch zum Plateau de la Justice klettern, um hier zwei weitere Kilometer Schotterweg rund um die Spitze des Mont Leuze zu entdecken. Danach geht es wieder an die Abfahrt Richtung Nizza, welche fantastische Ausblicke über die Baie des Anges bietet.

Alternativ können Sie nach links abbiegen und die Straße nach La Turbie weiterfahren, um mit unserem nächsten Gravel-Anstieg zum Fort de la Revère fortzufahren.

Lesen Sie mehr über die abgelegenen Strecken in der Gegend von Nizza in unserer Rubrik Riviera Gravel!

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