Mont Chauve: Nos montagnes à la carte #12

Der Mont Chauve gilt als Nizzas verborgener Berg. Er versteckt sich trotz klarer Sicht, obwohl er sich deutlich im Norden der Stadt erhebt. Dennoch liegt er verborgen. Wer kommt schon hier hoch?

Die ortsansässigen Mountainbiker kennen die Wege, und an den Wochenenden gehen die Leute aus Nizza mit ihren Hunden hier Gassi. Jedoch entgeht den meisten Straßenradfahrern dieser Berg. Sie wissen nicht einmal, dass überhaupt eine Straße hinaufführt. Diese Tatsache hält den Berg wunderbar frei für die Ortsansässigen.

“Mont Chauve” bedeutet so viel wie “kahler Berg” - er ist die nizzaische Miniversion des “bekannten Mont Chauve”, des provenzalischen Mont Ventoux. Obschon erheblich in seiner Höhe dem Riesen aus der Provence unterlegen, ist er doch zahlenmäßig überlegen. Er besitzt nämlich momentan zwei Gipfel: Den Mont Chauve Tourette (785m) und den Mont Chauve d’Aspremont (853m).

Und in die Nähe des letztgenannten Gipfels führt ein Weg. Dieser beginnt außerhalb des Dorfes Falicon und verläuft oben zwischen den Flüssen Var und Paillon. Die meisten schätzen den Hauptanstieg auf eine Länge von über 5 km. Er ist eine der Hauptattraktionen für die hiesigen Radsportler, da er scheinbar von jeder der Myriade Straßen, die aus dem zentralen Nizza führen, erreicht werden kann.

Fahren Sie am Hafen von Café du Cycliste aus los und nehmen Sie die Cimiez (Boulevard de Cimiez). Passieren Sie Queen Victorias Lieblingshotel, die römischen Ruinen sowie die Museen von Chagall und Matisse. Fädeln Sie sich durch die Wohnblöcke von Las Planas oder erklimmen Sie den unglaublich steilen Vieux Chamin de Gairaut. Nach einem kurzen Abstieg passieren Sie Au Rendez-Vous des Amis, eines unserer Lieblingsrestaurants. Biegen Sie rechts ab, und Sie sind da.

The rest of the road is narrow, its surface is degraded and the elegant military engineering of its switchbacks is slowly decaying into the vegetation. But what you get up here is solitude, within 10 kilometres of the centre of the bustling metropolis. Sometimes the foliage hides the views over the coast, the better to surprise you when you reach the top.

Der Rest des Weges ist schmal, seine Oberfläche ist verfallen und die elegante militärische Ingenieurskunst seiner Spitzkehren ist dem langsamen Verfall durch Vegetation preisgegeben. Allerdings wird man durch die Abgeschiedenheit belohnt, die weniger als 10km entfernt vom Zentrum der brodelnden Metropole gelegen ist. Manchmal versperren Blätter die Aussicht über die Küste. Umso mehr werden Sie überrascht, wenn Sie den Gipfel erreicht haben.

An einem gewissen Punkt versperrt eine Barriere den Weg. Setzen Sie trotzdem Ihre Fahrt fort. Bald schon werden Sie die dichtgesetzten Spitzkehren erklettern, die sich schier endlos fortsetzen, bis sie schließlich unter einer Kollektion von kommerziellen Telekommunikationsantennen enden.

Hiernach verbleibt noch eine letzte Kurve, bis Sie das Fort, das auf der Spitze des Mont Chauves thront, erreicht haben. Das Fort wurde einst erbaut, um Nizza und die Küste von der italienischen Grenze bis zu den Esterelhügeln hinter Cannes zu schützen. Man hat Gelegenheit das Fort genauer in Augenschein zu nehmen, indem man zu Fuß einem der Pfade folgt, die es umkreisen.

Die beste Zeit um hier hinzukommen ist wahrscheinlich der frühe Morgen, um die Sonne über Italien aufgehen zu sehen. An klaren Tagen kann man vom Fort aus Korsika am Horizont erblicken. Wenn sie hinter dem Fort herumlaufen, eröffnet sich Ihnen die bergige Landschaft des Mercantour-Nationalparks.

Lesen Sie mehr darüber, wo wir fahren und über unsere örtlichen Anstiege in unserer Rubrik Berge à la Carte, oder besuchen Sie uns in Nizza und erleben Sie sie selbst.

Photography : Greg Annandale

Words : Max Leonard

NOS MONTAGNES À LA CARTE