María Ögn Guðmundsdóttir


- 42 Jahre alt
- wohnt in Islands Hauptstadt Reykjavik
- erste Frau im isländischen Radsport-Nationalteam
- Mutter zweier Mädchen
- Radsporttrainerin und Psychologin
- 20 fache isländische Meisterin Radsport

Wie wurdest du Teil des Teams?
Nachdem ich gebeten wurde, ein Fotoshooting über Instagram zu machen, lud mich Café du Cycliste zum Rock d’Azur-Gravel-Event nach Nizza ein. Ich schaffte es aufs Podium und erreichte den 2. Platz. Ein paar Wochen später riefen sie mich an und fragten: „Würdest du gerne Teil des Gravel-Teams werden, das nur aus Frauen besteht?“, und ich sagte nur: „Yeah!“

Woran erinnerst du dich in der Saison 2022 am liebsten?
Es gab da so einige Lieblingsmomente, jedoch bin ich immer besonders stolz, wenn Leute nach Island kommen. Ich bin dann immer sehr neugierig auf die Fragen, die die Leute stellen wollen. Folglich erinnere ich mich am liebsten daran, mit meinem Team beim Rift-Rennen in meinem Heimatland teilgenommen zu haben.

Welches war dein bestes Rennen?
Mein bestes Rennen war La Traka. Es war zu Beginn der Saison. Da wusste ich noch nicht, wie gut meine Form war. Allerdings hatte ich eine tolle Zeit. Da waren so viele fantastische Leute, die ich auf der Route getroffen habe, und außerdem wurde ich dritte und konnte den Champagner auf dem Podium ergattern.

Was sind deine Ziele für die Saison 2023?
Ich weiß, es klingt wie ein Klischee, aber ich will jedes Mal mein Bestes geben. Ja - Spaß haben und loslegen.

Wie bereitest du dich in der Winterzeit in Island vor, wenn es dort so kalt ist?
An manchen Tagen wird man regelrecht starr vor Kälte und an manchen Tagen kann man einfach nicht rausgehen. Deshalb muss man drinnen trainieren, was ich nicht gerade mag, weil ich den Radsport gewählt habe, um die freie Natur zu genießen. Manchmal fahre ich ins Ausland und trainiere dort ein bisschen. Allerdings trainiere ich auch viel mit Gewichten, bin oft auf der Rudermaschine, mache Skilanglauf, schwimme und bin in der Sauna. Ich würde viel lieber mehr Zeit auf dem Rad verbringen, aber so ist das nun mal.

Was sind deine Stärken und Schwächen?
Ich bin so ziemlich jedes Wetter gewöhnt. Ich denke manchmal, dass Touren bei schlechtem Wetter mehr Spaß machen, da meine Erwartungen nicht so hoch sind, und ich komme dennoch glücklich nach Hause, weil ich es geschafft habe. Meine Schwäche ist,… ich bin nicht so schnell, wie ich war.

Welchen Ratschlag hast du für Frauen im Radsport?
Kümmert euch nicht um die Rennresultate. Schließlich geht es darum, auf dem Rad zu sein und sein Bestes zu geben.

Gibt es irgendwelche Ratschläge an dich selbst in der Saison 2023?
Ich weiß nicht. … Sei dankbar für die Erfahrungen und genieße jeden Moment. Das ist eine gute Frage.