Frei und Ungebunden
LE PILGRIMAGE 2024

Unser letztes alpines Gravel-Abenteuer des Jahres – Pizza, Murmeltiere und gute Zeiten bei Le Pilgrimage 2024.
Le Pilgrimage ist ein Gravel-Abenteuer, inspiriert vom Heiligen Rochus, dem Schutzpatron der Pilger, das einige der besten Gravel-Gebiete in den französischen und italienischen Alpen durchquert. Le Pilgrimage ist eine nicht wettbewerbsorientierte Tour, die das Beste eines Ultra-Rennens mit Kameradschaft, großartigem Essen und ein paar Annehmlichkeiten verbindet.

Basislager ist das Chalet AlpeLune im Parc des Écrins, in der Nähe von Briançon in den Südalpen, das von Simon Rosmolen und seiner Frau, einer großartigen Köchin, geführt wird. Die Veranstaltung folgt dem gleichen Format wie das Debüt im letzten Jahr – zwei kürzere Tagesfahrten und dann eine Nacht in der Wildnis für eine längere Abschlussrunde.
Unser Café du Cycliste-Athlet Josh Reid war mit von der Partie. „Die französischen Alpen waren ein Gebiet, in dem ich noch nicht alles gesehen hatte, und nach einer geschäftigen Rennsaison sehnte ich mich nach einem Abenteuer ohne den Rennaspekt“, sagt er. „Le Pilgrimage bietet genau das. Es ist kein Rennen, sondern hier stehen die Menschen im Fokus, die man trifft, und die Orte, die man besucht. Der Aufenthalt im Chalet AlpeLune mit gutem Essen, guter Gesellschaft, einer Sauna und einem Whirlpool nach jeder Etappe war ein einzigartiges Ultra-Erlebnis, das ich gerne ausprobieren wollte. Es hat mich nicht enttäuscht. Anne ist eine sehr gute Köchin. Ich würde die Veranstaltung allein schon wegen des Essens empfehlen!“
Mit Kontrollpunkten an abgelegenen Berghütten auf beiden Seiten der Grenze führt Le Pilgrimage die Fahrer an Orte, die nur sehr wenige Radsportler besuchen. Abgesehen von der atemberaubenden Aussicht und den verlassenen Pfaden war der Höhepunkt des ersten Tages vielleicht das Fondue, das in der Cabane de Clot Saint Jean auf 2.000 m Höhe im Massif des Écrins serviert wurde.
Der zweite Tag verlief etwas kniffliger. Schlechtes Wetter über Nacht, darunter Schneefall auf dem Gipfel des legendären Col du Galibier, stellte den Routenverlauf infrage. Der Galibier-Pass wurde geschlossen, doch dann hieß es, dass er wieder öffnen würde. Der Militärweg, der durch das vereiste Gelände im Vallée de la Clarée führt, bereitete uns jedoch Sorgen. Würde die Sonne rechtzeitig herauskommen, um eine Überquerung des Col des Rochilles zu ermöglichen? Glücklicherweise war der Weg trotz kalten Wetters und kühler Abfahrten eisfrei, und alle Fahrer schafften es sicher hinüber.
„Die letzte Etappe war ein Abenteuer über Nacht. Es ging über die Grenze nach Italien“, sagt Josh. „Zwar bin ich kein großer Kaffeetrinker, aber sobald man nach Italien kommt, wäre es unhöflich, sich keinen Espresso zu gönnen.“ Die Fahrer fuhren hinunter ins Piemont und dann den steilen Colle Begino hinauf, um die berühmte Strada dell'Assietta zu erreichen, eine Schotterstraße, die mehrere Pässe miteinander verbindet und selten unter eine Höhe von 2.000 m abfällt. Sie übernachteten auf der anderen Seite der Grenze in Italien – manche in Hotels, andere in Biwaks im Wald.
„Als ich auf der Übernachtungsetappe aus meinem Biwak stieg und die unteren Hänge des Monte Jafferau in die leuchtenden Berge des Morgens hinauffuhr, war das ziemlich unvergesslich. Die meisten Fahrer hatten in Hotels in Susa übernachtet, aber ich war höher oben, was mir einen einzigartigen Blick auf den Sonnenaufgang bot. Vor mir war noch ein Fahrer, Michel. Als ich meinen Weg nach oben fortsetzte, hörte ich plötzlich jemanden aus dem Gebüsch unten meinen Namen rufen. Ich schaute nach unten und sah ihn an einem ziemlich steilen Hang aus seinem Zelt lugen. Während ich darauf wartete, dass er sein Zelt einpackte, putzte ich mir die Zähne“, sagt Josh. „Wir begannen, gemeinsam den Anstieg hinaufzufahren, während Michel erzählte, wie er die ganze Nacht über auf den Boden seines Zeltes gerutscht war. Zu unserer beider Freude und Belustigung befand sich hinter der folgenden Haarnadelkurve der flachste, schönste Zeltplatz, den man sich vorstellen kann!“
Nach dem letzten Checkpoint gab es einen optionalen Aufstieg zum verlassenen Forte Jafferau auf über 2.800 m. „Der Aufstieg zum Monte Jafferau ist einer der spektakulärsten Wege, auf denen ich je mit dem Rad gefahren bin, und ich bin an einigen erstaunlichen Orten auf der ganzen Welt gefahren“, sagt Josh. „Die Grenzen Frankreichs und Italiens sind übersät mit Militärstraßen und Festungen aus dem Ersten Weltkrieg, wobei das Forte Jafferau das höchste in Italien ist. Der pechschwarze, kilometerlange Tunnel auf halber Höhe des Anstiegs öffnet sich und gibt den Blick auf die Haarnadelkurven einer Schotterstraße mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund frei. Wenn Sie genau hinschauen, können Sie Murmeltiere am Straßenrand entdecken. Besonders unvergesslich war auch die Pizza in Sestriere.”
Von da an stand nur noch aus, zurück nach Frankreich zu fahren, sich im Chalet frischzumachen und sich am Feuer niederzulassen, bevor am Abend die Finisher-Party stattfand.
Le Pilgrimage war einer der gesponserten Partner von Café du Cycliste im Jahr 2024. Neben der Radtour wird es in der Saison 2025 einen Pilgrimage Trail (-Lauf) geben, und auch Café du Cycliste wird wieder dabei sein, um die besten Veranstaltungen mit wahrem Outdoor-Geist zu unterstützen.
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