Riviera Gravel #2 – Von La Turbie bis zum Fort de la Revère
Vom wunderschön gelegenen Dorf La Turbie hinunter zur kontrastierenden, modernistischen und auf Beton basierenden Autobahn und seiner Mautstelle, zurück in die Natur und schließlich in der Zeit zurück zu einem altertümlichen Fort an der Spitze des Berges.
Die Riviera Gravel-Tour #2 ist in der Tat die Fortsetzung der Riviera Gravel-Tour #1.
Am Col d’Èze vorbei, entlang der Grande Corniche befindet sich das Städtchen La Turbie. Hier liegen alte römische Ruinen neben mittelalterlichen Kirchen, die sich wiederum neben barocken Villen befinden. Der Springbrunnen in der Mitte der Stadt ist wie ein Honigtopf für Radsportler, die die 658 Höhenmeter vom Bord de Mer bis zu diesem hochgelegenen Dorf erklommen haben.
Nicht viele von ihnen verlassen den Brunnen, um den Chemin de Simboula hoch zum Fort de la Revère zu bezwingen.
DER CHEMIN DE SIMBOULA
Die anfangs wohl bemerkenswerteste Eigenschaft dieses Gravel-Anstiegs ist, dass man neben der Mautbrücke der Autobahn 8 startet. Allerdings besteht der Wohlfühlfaktor darin, den Autos den Rücken zuzuwenden und auf dem Pfad von Simboula, dem Chemin de Simboula, die Nase direkt in den Himmel zu richten.
Sein Name kommt von der Kononenbatterie, die auf und in den Gipfel des Cime de La Forna gebaut wurde. Zu Beginn ist der Weg ziemlich flach und besteht aus einer doppelten Schotterspur. Es dauert jedoch nicht lange bevor der Steigungsgrad sprungartig in der Mitte des Anstiegs für beinahe 2km auf 8% steigt. Alles auf Schotter - eine tolle Herausforderung.
Wenn Sie entlang des Tals blicken, können sie das Kloster Notre Dame de Laghet sehen. Dort soll der Geist der Jungfrau Maria im 15. Jahrhundert sich manifestiert haben, indem er die Kranken geheilt, Gefangene geläutert und viele verschiedene Wunder vollbracht haben soll. Das Kloster ist auch heute noch eine Pilgerstätte. Um jedoch das Licht des Chemin de Simboula zu sehen, müssen Sie jedoch den Gipfel erreichen.
Die doppelte Spur teilt sich an der Spitze des Anstiegs. Fahren Sie nach rechts, um einen Blick über die maritimen Alpen zu ergattern. Auf diesem Weg fahren Sie um die Rückseite des Fort de la Revére. Hier befindet sich eine oberirdische, offensichtlich einst militärisch genutzte Anlage, die zuletzt im zweiten Weltkrieg als Gefängnis diente. Genießen Sie den Panoramablick über die Côte d’Azur. Italien liegt zur Linken, und zur Rechten erstreckt sich der Esterel Nationalpark.
So schön wie diese Aussicht auch sein mag, für den besten Part dieser Tour sollten Sie sich für den linken Pfad entscheiden. Vielleicht ist dies keine objektive Beurteilung, aber hier, auf dem 2km langen, alten Militärweg erwartet Sie eine der spektakulärsten Gravel-Strecken von ganz Europa.
Folgen Sie den Schildern mit der Aufschrift ‚PAI 9 La Fourna', um auf die Vorderseite des Chemin de Simboula zu gelangen, der schließlich zur eigentlichen Militäranlage führt, die im Felsen versteckt liegt. Die Militäranlage bemerkt man häufig nicht, da die Aufmerksamkeit sich teils auf den spektakulären Schotterweg, der sich nur durch eine niedrige Mauer von der dahintergelegenen Klippe abgegrenzt, teils auf die durch den Fels geschlagenen Tunnel und teils auf die Mediterrane Aussicht zur Rechten richtet.
Unglücklicherweise endet der Weg in einer Sackgasse. Sobald La Turbie über den felsigen Horizont wieder in Sicht kommt, führt der Weg nach unten zur Grande Corniche über eine Reihe verfallener Spitzkehren, die als unsicher und unpassierbar eingestuft wurden.
Das ist allerdings völlig akzeptabel, auch weil die Fahrt über den Chemin in entgegengesetzter Richtung die Chance gibt, die Herrlichkeit des Weges von einem anderen Winkel schätzen zu lernen.
Stopp, machen Sie Fotos, trinken Sie etwas, genehmigen Sie sich einen Lunch. Was auch immer Sie tun, nehmen Sie sich Zeit die Aussicht sowie die Tatsache zu genießen, dass eine andere Radsportdisziplin große Geschenke bereiten kann.
Lesen Sie mehr über die abgelegenen Strecken in der Gegend von Nizza in unserer Rubrik Riviera Gravel!