Während ich den Hafen von Nizza in Richtung La Colle-sur-Loup verlasse, dem ersten Abschnitt meines Abenteuers, weiß ich, dass die ersten 20 km entlang der Küste ein schöner Spaziergang werden. Die Wettervorhersage hat ein wenig Sonne angekündigt, allerdings erinnern mich die sich türmenden Wolken über den Bergausläufern daran, dass ich wohl besser meine Weste mitgenommen hätte. Nun, wir werden da oben sehen, was kommt. Als ich durch La Colle-sur-Loup fahre, scheint noch immer die Sonne und die Temperatur ist sehr angenehm, aber das, was mich in der Schlucht des Flusses Loup erwartet, ist viel kälter! Nach 40 Kilometern erreiche ich den Wasserfall von Courmes. Der Fluss führt im Sommer normalerweise nur wenig Wasser, jedoch lässt die Schneeschmelze im Frühling ihn wie heute steigen, und so fühle ich das Spritzwasser, als ich vorbeifahre.

Wie dem auch sei, ich will wirklich nicht frieren, also lassen wir uns auf den 400 m über mir schwebenden Col de l’Ecre konzentrieren. Ich klettere mit einem guten Tempo, das mich in die Wolken bringt, die das Plateau de Caussols besiedeln. Ich bin etwas enttäuscht, dass der Nebel noch immer da ist, als ich auf diese erstaunlich kleine Plateaustraße abbiege, die normalerweise eine Mondlandschaft zeigt. Aufgrund der nebligen Atmosphäre, die auch das Gipfel-Finish am Col du Ferrier verhindert, kann ich lediglich einen kurzen Blick auf den Bergkamm über der See werfen. Also mache ich mich schnell wieder an den Abstieg in Richtung Grasse, um auf milderes Wetter zu treffen. Ein Sonnenstrahl wärmt das Herz der alten Stadt, der Welthauptstadt des Parfums. Hier belebten die berühmten Parfum Manufakturen den Anbau von Parfum-Pflanzen ein zweites Mal. Die geschätzte Zentifolie wird hier auf über 40 Hektar in prestigeträchtigen Gärten für Dior und Chanel angebaut…Man kann der Rose de Mai im Internationalen Museum der Parfümerie in Mouans Sartoux näherkommen, ein unvergessliches Erlebnis für Augen und Nase, dass ich nur dringend für eine Aktivität ohne Rad empfehlen kann.