Der Januar ist der Monat der guten Vorsätze: mehr Rad fahren, weniger essen und längere Strecken erkunden. Letzteres ist an der Tagesordnung mit dem Rad als perfekter Begleiter. Dieser Begleiter spornt uns fortwährend an, das zu sehen, was es hinter dem nächsten Übergang, der nächsten Biegung oder in der nächsten Bucht zu entdecken gibt.

Wir zählen die Abschnitte herunter, die westlich des Cafés liegen. Zuerst kommt die Promenade des Anglais, dann folgt der zweite Abschnitt, der Sie über Cagnes-sur-Mer nach Antibes führt. Von hier aus werden die Fahrer nach Canne geleitet, über die Croisette, die sich momentan mit Glamour und Celluloid schmückt - zumindest in normalen Zeiten. Von Cannes aus erreicht man mit Abschnitt Nummer vier nach Mandelieu-la-Napoule.

Wir kommen an den Punkt, an dem man rechts zur ‚Mimosen & Grand Duc Tour‘ abbiegen muss, um die Farbexplosion zu erfahren. Doch dieses Mal müssen wir noch einen Abschnitt weiterfahren. In Théoule sur Mer geht es auf die Corniche de l’Esterel, die auch als Corniche d’Or bekannt ist.

Hier besaß einst der gefeierte französische Designer Pierre Cardin seinen futuristischen Palais de Bulles. Der Palais liegt irgendwo zwischen den Klippen und der See und schwebt zwischen Raum und Zeit.

Die Straße wurde 1903 vom Touring Club de France auf der alten Via Aurelia gebaut, auf einer 2000 Jahre zuvor von den Römern errichteten Straße. Die Corniche führt an zahlreichen Bächen, Buchten und Stränden vorbei. Die Straße ist zu dieser Zeit des Jahres meist verlassen, hat aber vielversprechende andere Tage vor sich.

In diesen Monaten ist dieser Küstenabschnitt ruhig und friedvoll, während es in normalen Frühlings- und Sommermonaten erschütternd betriebsam zugeht. Dieser Kontrast an sich ist einer der Anlässe, der uns hierhin zurückbringt, aber auch der andere Kontrast, der zwischen den ziemlich roten Felsen des Esterel-Massifs auf der einen Seite und der endlos blauen See auf der anderen Seite herrscht.

Die Biegung bei Agay führt uns in die Ausläufer des Esterel. Auch hier trifft man auf Gewässer in Form des Lac de Grenouillet. Die Überquerung der Furt kann gelegentlich tückisch sein. Man benötigt sowohl Balance als auch Hingabe, und wenn man es dann herübergeschafft hat, steigt die Straße an und ist im späteren Verlauf für Autos gesperrt.

Oben thront der Fels von Saint Barthélémy. Er wirkt wie ein Wachposten über diesen Küstenabschnitt. In den warmen Monaten ist es hier richtig heiß, jedoch offen für die kontrastierenden Winde des nördlichen Mistrals. Im Januar ist es dagegen weniger windig, und die Temperatur ist moderat - perfekte Bedingungen, um den Anstieg zu beenden.

In Richtung Osten geht es nach Hause. Nun liegt die See zur Rechten, während Sie zurück nach unten auf die Corniche fahren und dann den verbliebenen Reifenspuren auf dem Weg aus dem Esterel-Massiv folgen. Wenn Sie Glück haben, scheint Ihnen die Sonne auf den Rücken und nimmt der Kälte das Unangenehme. Die Straßen sind ruhig und der Weg zurück ist klar.

Die Strava Route : HIER

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