Col de Tende: Nos montagnes à la carte #3
Alpe d’Huez ist bekannt für seine 21 Spitzkehren, Haarnadelkurven oder Serpentinen – nennen Sie sie, wie Sie möchten. Der Passo dello Stelvio besitzt 48 von diesen, im Französischen mitunter als „Lacets“ bezeichneten, engen Kurven auf der klassischen, vielfotografierten, östlichen Seite. Jedoch sind diese auf ihren 16,5 Kilometern gänzlich asphaltiert. Der Col de Tende schafft die gleiche Anzahl in nur 7,4 Kilometren, und, wahrhaftig, wenn Sie einen guten Kilometer vor dem Tende-Tunnel abbiegen, können Sie 17 weitere hinzuzählen und kommen somit auf eine schwindelerregende Gesamtanzahl von 65 Spitzkehren. Hierzu kommt, dass die letzten 4km einen Schotterbelag haben.
Wenn Sie lieber jenseits der vielbefahrenen Strecken unterwegs sind, werden Sie den Col de Tende mögen.
Schon auf Fotos wird ersichtlich, dass der Col de Tende etwas ist, das es sich zu erkämpfen lohnt.
Nur 40 km Luftlinie von der Küste entfernt wurde die Strecke noch zu Römerzeiten von Ligurischen Stämmen genutzt, die sich in Tende ansiedelten. Die Stadt wurde reich und mächtig und kontrollierte den Pass im Mittelalter. Sie war Schlüsselpunkt für den Salzhandel zwischen dem Adel von Savoyen und der Küste. Das Haus Savoyen war eine der ältesten und mächtigsten royalen Familien Europas, die die Alpen von Turin aus seit Anfang des 11. Jahrhunderts regierten.