Alba de Silvestro
Ich war Ski-Abfahrtsläuferin, habe jedoch in den Alpinismus übergewechselt, da mir noch etwas fehlte. Im Sommer lief ich, um zu trainieren und habe mich in den örtlichen Rennen ganz gut geschlagen. Ein Freund meinte, dass SkiMo, das Skibergsteigen perfekt für mich sei, eine Disziplin, die Skifahren und Laufen vereint. Nur aus Spaß probierte ich es einmal und verliebte mich von da an in diesen Sport, denn er ist eine wunderschöne Weise die Berge zu erkunden.
Jetzt nehme ich am Weltcup teil, am internationalen SkiMo Circuit, in dem es drei unterschiedliche Etappen gibt. Die erste ist der Sprint, die zweite nennt sich Vertical und verläuft 20 Minuten nur bergauf. Hier muss man sich besonders stark anstrengen. Die letzte Etappe über gemischtes Terrain ist mein Lieblingsabschnitt. Da ich keine Sprinterin bin, habe ich nie den Weltcup gewonnen, und Sprintrennen sind sehr wichtig. Allerdings habe ich mehrere Etappen gewonnen, wobei mein erster Sieg in Andorra drei Jahre zurückliegt.
Das Beste am Skibergsteigen ist, dass man weder Lifte noch Pisten braucht. Man kann da hingehen, wo man will und erreicht Stellen, die kein anderer in den Bergen erreichen kann.
Für mich dreht es sich nicht alleine um das Rennen, vielmehr liebe ich die Natur und Outdoor-Aktivitäten. Zurzeit lebe ich in Albesaggio und trainiere in San Guiseppe, jedoch bin ich in den Dolomiten in der Nähe von Cortina aufgewachsen, wo auch mein Lieblingsskigebiet liegt. San Guiseppe ist gut für SkiMo, allerdings kann sich nichts mit der Schönheit der Dolomiten messen.
Wenn ich SkiMo, also das Skibergsteigen in drei Worten zusammenfassen müsste, wären es: Schönheit, Freiheit und Berge. Es gibt endlos viele Ähnlichkeiten zum Radsport: Es geht hoch und runter, es macht Spaß, und es gibt so unglaublich viele Wege und Routen zu entdecken. Dieses Gefühl der Zufriedenheit, wenn man die Spitze des Anstiegs erreicht hat und sich für die Talfahrt bereit macht, ist grandios.
Für mich ist der einzige Unterschied zwischen Radsport und Skifahren lediglich die Saison: Eine Disziplin ist für den Winter, die andere ist für den Sommer.
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Wo ich fahre?
Normalerweise fahre ich rund um Albessagio, weil es da eine Menge guter Anstiege gibt, wie Valmalenco und Chiareggio aber auch die Strecke von Di Gera e Di Campomoro, die Teil der Giro d’Italia für Frauen war. Ich liebe es auch in Corvara zu trainieren, wo wir den Passo Pordoi, Valparola und Passo Gavia erklimmen können. – Ich denke, dass dies der weltbeste Ort für den Radsport ist.
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Was ich fahre?
Ich mag wirklich den Straßenradsport und fahre drei oder vier Tage die Woche. Ich mag auch Mountainbiking sehr, es fehlt mir aber definitiv noch an Technik, weshalb diese Disziplin manchmal ziemlich nervenaufreibend sein kann.
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Warum ich fahre?
Ich finde, dass man mit dem Fahrrad viel entdecken kann. Ich fahre nicht mit der gleichen Intensität mit der ich Ski fahre oder laufe, und folglich bedeutet das Radfahren viel weniger Stress für mich. Manchmal jedoch strenge ich mich sehr an, um zu sehen, was ich erreichen kann, aber das ist auch alles. Es ist meine Leidenschaft.
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