Isabelle Beckers
- 40 Jahre alt
- wohnt in Belgien
- medizinische Beraterin
- ehemalige Profi-Radsportlerin
- 3. Platz bei den UCI Gravel-Weltmeisterschaften 2022 in ihrer Altersklasse
Wie bist du zum Gravel-Racing gekommen, und wie bist du Teil des Teams geworden?
Ich war für etwa fünf Jahre Vollzeit Straßen-Radrennfahrerin, doch wurde ich nicht so gut bezahlt. Deswegen entschied ich mich, wieder arbeiten zu gehen. Ich begann mit Gravel-Racing und fuhr das La Monsterrato der World Series. Ich bemerkte das Team mitsamt der Kleidung bei dem Rennen. Es ist großartig, jetzt Teil dieses Teams zusammen mit den anderen Mädels zu sein. Wir lernen voneinander und teilen Erfahrungen.
Welches war dein bestes Rennen?
Das war zum einen ein Straßenrennen. Ich wurde zweite bei den nationalen belgischen Meisterschaften im Zeitfahren. Ich war wirklich stolz darauf, weil ich sehr hart dafür gearbeitet hatte und mich für die Europameisterschaften qualifizierte. Zum anderen war es die Gravel-Weltmeisterschaft letztes Jahr. Ich fühlte mich so gut. Nun, das zeigte ich auch und wurde dritte.
Was sind deine Ziele für die Saison 2023?
Ich will mich wieder für die Weltmeisterschaften qualifizieren. Dieses Mal will ich jedoch besser sein als letztes Jahr, denn ich werde versuchen zu gewinnen. Es ist zwar ein großes Ziel, aber es liegt in Reichweite. Außerdem genieße ich es wirklich, Gravel-Rennen zu fahren und mit anderen zusammen zu sein, die Natur zu genießen mitsamt all den Chancen, die ich bekomme.
Wie sehen deine Lieblingsrennen aus?
Ich liebe Rennen im Flachen! Mit meinen 1,82 m bin ich wirklich groß, was mich auch schwerer macht. Deshalb ist Klettern nicht meine Sache. Ich bin nicht diejenige, die das tut. Letztes Jahr habe ich an einem UCI-Rennen in Holland teilgenommen, das komplett flach war, und das passt mir mehr, denn ich hatte eine Menge Spaß dabei.
Wie bereitest du dich vor und wie trainierst du im Winter neben deiner Arbeit?
Ich habe wieder angefangen zu laufen und liebe es, das zu tun, und ich mache eine Menge Core-Training. Manchmal gehe ich schwimmen und unter der Woche mache ich Indoor-Radsport mit Zwift. An den Wochenenden fahre ich mit dem Fahrrad nach draußen.
Was sind deine Stärken und Schwächen?
Ich bin nicht die Art von Frau, die leicht aufgibt. Ich habe viel Kraft. Ich habe lange Beine. Meine Schwäche ist offensichtlich das Klettern.
Was wäre dein Ratschlag für Frauen, die mit dem Gravel-Radrennen anfangen wollen?
Ich glaube, es ist für jeden möglich, mit dem Gravel-Racing anzufangen. Es ist ein großartiges Ziel, einfach nur anzukommen. Auch wenn man zusammen mit Männern im gleichen Rennen fährt, macht das gar nichts. Lernt einfach von ihnen.
Hast du irgendwelche Ratschläge an dich selbst für die Saison 2023?
Genieße es und ergreife jede Chance, die du kriegen kannst!
Teamgeist bei La Monsterrato
Gravel ist mehr als andere Radsportdisziplinen stolz auf seinen Pioniergeist. Es ist daher angebracht, dass beide Geschlechter auf die gleiche Stufe gestellt werden. Frauen konkurrieren mit Männern über gleiche Distanzen, von der gleichen Startlinie aus.
Gravel Ratschläge
Wir haben uns mit unserem CDC GT zusammengesetzt, unserem Trio von Gravel-Rennfahrerinnen, um über das Radrennfahren der Frauen und die Community zu sprechen und wie es sich anfühlt, Athletin zu sein in einem traditionell auf Männern fokussierten Sport.
Bei den UCI-Weltmeisterschaften
In seiner UCI-Form erscheint Gravel eher als eine leicht hüglige Route auf teilweise unbefestigten Straßen ohne jegliche ernste technische Herausforderung. Aber gibt es beim Sport jemals Wettbewerbsgleichheit? Jedenfalls nicht beim Radrennen.