Intensives Reisen: Wandern im Mercantour-Nationalpark
Es gibt viele unterschiedliche Arten zu reisen. Im Frühling und Sommer ist es gut weit und schnell zu reisen, doch im Herbst, mit Monaten von Abenteuern in den Knochen, ist es Zeit, intensiv zu reisen. Im hohen Hinterland von Nizza liegt der Mercantour Nationalpark und viele unserer Lieblingswege führen durch ihn hindurch, wie etwa die Straße zum Col de Turini und zum Col de la Bonette, die beide in den letzten Etappen der Tour de France 2024 vertreten sind. Doch aufgrund des Terrains und des Regelwerks dieses Parks, das jegliche Entwicklung oder Bebauung, jegliches Off-Road-Fahren oder Jagen sowie Pilze pflücken, untersagt und sogar Hunden(!) den Eintritt verwehrt, gibt es diese weiten Gebiete, die selbst für Mountainbiker unerreichbar sind.
Hier gibt es Wege und Pässe, die man nur zu Fuß erkunden kann. Wir brechen zu einer spätherbstlichen Wanderung im letzten Bisschen Sonnenschein des Jahres auf, um unseren Kenntnisstand über die Gebiete zwischen den Straßen zu intensivieren. Ziel war es, eine Tour zum Mont Bégo, einem 2872 m hohen Berg im Herzen des Parks zu unternehmen, dessen Seiten mit Felszeichnungen aus der Bronzezeit übersäht sind. Warum sie sich gerade dort befinden, weiß keiner so genau, doch wurden diese versteckten Täler für über Tausende von Jahren als etwas Besonderes, mitunter Heiliges angesehen. Abseits des Ausgangspunktes unseres Wanderweges wurden wir schnell von Stille und Licht umgeben.