RADSPORT UND KREATIVITÄT “BOTANICOOL” | KALICE BRUN
Die Côte d’Azur ist sowohl für ihre Städte, ihre Kultur, ihre schicken Resorts als auch für ihre natürliche Schönheit bekannt. Doch außerhalb des bunten Treibens, oft schon hinter den Wohnblöcken, Gärten und Ferienanlagen existieren noch immer unberührte Stellen an unseren Küsten, und genau an diesen wilden Orten können Sie möglicherweise Karine Brun antreffen. Karine ist auch als „Kalice“ bekannt. Sie ist Kräuterkundlerin, Heilpraktikerin und Therapeutin, die die Geheimnisse der an der Riviera heimischen Pflanzen erforscht und nutzt.
Brun wurde im Hinterland Nizzas geboren und verbrachte ihre Sommer in einer Oase der Artenvielfalt, die heute durch den Mercantour Nationalpark geschützt wird. Sie entwickelte jedoch auch eine tiefe Bindung zum Meer und kommt regelmäßig zum Schwimmen nach Saint-Jean-Cap-Ferrat. Sie verbrachte auch einige Zeit bei ihrer Großmutter in der Nähe der Küste, wo sie im Garten hinter dem Haus Pflanzen sammelte und im Außenbecken sowie daneben Mixturen daraus herstellte. „Es war verboten, mich zu stören“, sagt sie, „ich war davon überzeugt, dass ich magische Tränke herstellen würde.“ Sie bereitete diese Heiltrünke mit derselben Leidenschaft zu, mit der sie heute ihre Abenteuer bestreitet.
Heute lebt sie in Nizza und stellt pflanzliche Heilmittel her – die wahren Zaubermittel! – und sieht sich selbst als eine Art Mediatorin zwischen der menschlichen und pflanzlichen Welt. Außerdem erstellt sie Podcasts, schreibt Bücher und betreibt Workshops für naturinspiriertes Schreiben sowie Workshops für Erlebnisse mit Nahrung aus der wilden Natur , um die Kraft der Pflanzen bekannt zu machen. Jeden Tag kommt sie für ihren morgendlichen Kaffee zum Café du Cycliste, verbringt manchmal ihren Tag hier und arbeitet mit Blick auf den Hafen. Mitdem Fahrrad fährt sie überall hin, und so fragten wir sie, weil wir auch gerade unsere limitierte Botanicool-Sonderkollektion lancierten, ob sie uns auf einer ihrer Touren der "Nahrungssuche" mitnehmen könnte.
Auf diesen Reisen voller aromatischer Reize werden die entdeckten Pflanzen dafür genutzt, Licht auf die Erfahrungen, Absichten, ihre Verbundenheit mit der Natur sowie den Lebensweg der Kunden zu werfen und diese zu hinterfragen. Diese Arbeit spiegelt genau das wider, was Pflanzen tun: Sie wachsen zum Licht. "Es gibt zwei Impulse in meinem täglichen Umgang mit Pflanzen", sagt sie.
"Einen intuitiven Teil - ein Auffinden, eine Berührung, ein Geruch – dieser bringt mich dazu, Informationsleitfäden zu folgen. Außerdem gibt es einen olfaktorischen Teil: Warum sollte man zum Beispiel nicht gerade diese Pflanze als etherisches Öl verwenden, um auch von innen heraus an der Sache zu arbeiten?"
Ihre Touren verbinden das Wissenschaftliche mit dem Sinnlichen – Sehen, Riechen, Fühlen, Schmecken. So bieten diese Touren eine Schulung der einzigartigen Flora der Region und zeigen verantwortungsvolle Praktiken der Nahrungssuche einschließlich wertvoller Meditationszeit inmitten der Natur. Weil – und das ist wichtig zu wissen – die Nahrungssuche nicht überall erlaubt ist und gewisse Arten geschützt sind, betreibt Karin ihre Nahrungssuche wie ihren Unterricht auf eine verantwortungsvolle und nachhaltige Weise.
An einem wunderschönen frühen Frühlingstag tranken wir unseren morgendlichen Kaffee, bevor wir mit Karin voraus mit ihrer Sammeltasche auf ihrem Rücken uns auf unsere Tour begaben. Den ersten Halt legten wir vor den Gärten vor der prähistorischen Stätte Grotte du Lazaret in den Außenbezirken Nizzas ein. Hier, wo die wilde Natur Oberhand über die angelegten Pflanzenarten gewann, war es unschwer, sich vorzustellen, wie die prähistorischen Menschen – vor allem die Frauen – ihrerseits die gleichen Pflanzen zum Behandeln und Heilen verwendeten.
Hier war für Karine der perfekte Ort, um das Konzept der „Gartenwelt“, das vom Botaniker und Gärtner Gilles Clément gefördert wird, weiter zu entwickeln. Dieses Konzept spiegelt wider, wie Menschen durch ihre jahrhundertelangen Interaktionen mit der Natur die Landschaft und die Artenvielfalt geformt haben. "Wir können mit Pflanzen zusammenarbeiten, können sie jedoch nicht dominieren", sagt Karine, "selbst wenn wir sie kultivieren, wird es immer eine gewisse Verwilderung geben."
Nach der Grotte du Lazaret fuhren wir zum Strand La Darse in Villefranche und dann weiter nach Saint-Jean-Cap-Ferrat auf dem Küstenpfad. Dabei nahmen wir alles in uns auf, was uns umgab und wanderten durch die Pinienwälder von Cap Ferrat. "Pflanzen können uns mit auf eine Reise nehmen", sagt Karine.
Wenn man mit dem Rad auf Nahrungssuche geht, ist jeder Tag anders. Hier sind jedoch die Pflanzen, die wir gesehen haben:
1. Meerfenchel: reguliert den Wasserhaushalt, bekämpft Cellulite und Schwellungen, Antioxidans, entzündungshemmend, harntreibend
2. Feigenbaum: Symbol des mediterranen Gartens, entspannend, verdauungsfördernd, krampflösend, abführend
3. Eucalyptus globulus: in Australien beheimatet, schleimlösend, antiseptisch, abschwellend, reinigt Sümpfe, ermöglicht Leben in unhygienischen Gebieten
4. Französischer Lavendel oder Schopf-Lavendel: entspannend, heilend, schmerzlindernd
5. Rosmarin: eine heilige Pflanze, Stimulans, Antioxidans, allgemeines Stärkungsmittel, entgiftet die Leber
6. Olive: Symbol für Frieden und langes Leben, blutdrucksenkend, antioxidativ, entzündungshemmend
Schauen Sie sich Botanicool hier an.