Die Tour des Monats: Februar - Back to basics

Schlechte Zeiten und viel zu viel Seltsames. Es ist immer eine Erleichterung zu fahren, jetzt sogar mehr als jemals zuvor. Wenn es doch nicht nur jetzt, sondern für immer möglich wäre. Die Sonne erhöht das Verlangen draußen zu sein, wie das gewisse Extra im eigenen Lieblingsgetränk oder das Gewürz in einem bekannten Gericht. Wenn man von Nizza aus im Februar nach dem Sonnenschein sucht und gleichzeitig nach einer schönen Zeit unterwegs, dann ist die Route offensichtlich: Col d’Èze und Col de la Madone.

Mit der See auf der einen Seite und der Sonne auf der gesamten Strecke ist dies ein Klassiker aus gutem Grund. Die Route ist bei Ortsansässigen, Besuchern und Profis, die sich irgendwo unter den beiden erstgenannten befinden, gleichermaßen beliebt. Sie ist Bestandteil der Tour des Alpes Maritimes et du Var und unendlich interessant, egal wie oft man sie fährt – und sie wird oft gefahren.

Wenn Sie aber nach einer Ebene suchen, suchen Sie lieber anderswo. Diese Route verläuft entweder hoch oder herunter, dazwischen gibt es nichts. Es sind zwei Anstiege und zwei Talfahrten. Zwei plus zwei ist in diesem Fall gleich mehr: mehr von allem, was das Leben auf dem Rad ausmacht und reichlich genug, um all die Spinnengewebe der Ausgangsbeschränkung hinfortzuwehen. Wenn auch nur für kurze Zeit.

Der eigentliche Start beginnt, wenn man Villefranche verlässt. Danach beginnt man in Dreierabschnitten zu zählen: von der Basse nach Moyenne und dann die Grande Corniche hoch. Bei La Turbie beginnt die erste Talfahrt des Tages, die wieder herunter nach Menton führt. Eine weitere Linkskurve leitet Sie durch die Serres de la Madone und heißt Sie mit ein paar echten Anstrengungen, hohen Steigungsgraden und einer Serie von Haarnadelkurven willkommen.

Falls Sie jetzt nach geistiger Ablenkung suchen, dann vergegenwärtigen Sie sich, dass hier einst Lawrence Johnston, ein Anglo-Amerikaner der vom Herzen her französisch war, den größten Teil zweier Jahrzehnte damit verbrachte, seine gefeierten Gärten zu errichten. Er suchte sich diese Stelle nicht etwa wegen des Radsports, sondern wegen des Klimas aus. An diesem Ort konnte er Subtropische Pflanzen aus aller Welt neben alten Olivenbäumen anbauen. All das auf Terrassen, die in den Hügel gegraben wurden.

Dies war eine gute Wahl für die Buddleja officinalis und die Rosa chinensis, jedoch können zu dieser Jahreszeit selbst die besten Tage schnell in die schlimmsten Tage umschlagen, wenn es das Wetter angeht. Die Wolken sammeln sich wie Bienen um den Honig und auch der Wind wird stärker, als sei er aus dem tiefsten Schlaf erwacht. Man kann auf gut Glück losfahren, jedoch ist es immer besser eine Jacke für den Fall der Fälle mitzunehmen.

Selbst wenn der Himmel blau bleibt, so ist doch die Abfahrt von der Spitze des Madone kalt. Zudem ist die Talfahrt auf der Peille-Seite technisch anspruchsvoll, bevor Sie auf eine falsche Ebene auf dem Weg nach La Turbie gelangen. Der berühmte Springbrunnen ist das Signal für den Weg nach Hause. Von hieraus geht es nur bergab.

Dies ist eine Tour, die viel liefert und noch mehr verspricht. Vielleicht ist sie der erste richtige Anstieg des Jahres mit mehr, viel mehr, was kommen mag. Die ersten richtigen Sonnenstrahlen und die ersten tiefen Atemzüge richtiger Luft. Bald kommt der Frühling, der eine neue Saison einläuten wird.