SARAH BACHER
Meine Mutter war eine Snowboard-Lehrerin, und im Winter bin ich immer mit meinen Freunden Snowboard gefahren. Für mich fühlte es sich immer so an, als wäre das die Sache, die ich machen wollte. Ich fing mit dem Snowboardcross an, allerdings war mein Körper nicht für diese Disziplin geschaffen. Ich war zu leicht, hatte zu viele Verletzungen, und es war physisch wie mental eine schwere Zeit. Dann entdeckte ich den Snowboard-Freeride für mich.
Der Freeride ist, als hätte jemand das Regelbuch zerrissen. Man kann beinahe alles machen, was man will: Die Tricks vorführen, die man mag und die Linie fahren, die einem am liebsten ist. So lange man im erlaubten Korridor bleibt, kann man den Rest selbst bestimmen. Das ist sehr befreiend, und jeder Lauf ist verschieden. Das gefällt mir.
Ich liege momentan einen Level unter der Freeride World Tour, die das Pendant zum alpinen Ski-Weltcup ist. Natürlich ist es mein Ziel, es zur Tour zu schaffen, jedoch wird jedes Jahr nur eine weitere Teilnehmerin aufgenommen. Der Wettbewerb für die Rangliste ist hart, aber so sind Herausforderungen nun mal. Also strebe ich danach alles zu optimieren, mich zu verbessern und meine Ziele neu zu stecken.
Ich bin schon immer Rad gefahren, weil es Spaß macht und den Trainingszwecken dient. Allerdings interessierte ich mich früher mehr für das Mountainbiking. Jetzt habe ich mich mehr auf den Straßen-Radsport umgestellt. Für das Ausdauertraining, das ich für den Winter brauche, genieße ich diese Disziplin mehr als das Laufen: Man kommt weiter, man kann mehr sehen und man kann endlos viele neue Plätze entdecken.
Wie beim Snowboarden auch, geht es mir beim Radfahren mehr um das Gefühl, das ich erlebe, als um die Anstrengung an sich. Es dreht sich um die Begeisterung draußen zu sein, die Risiken der Talfahrt, die Entscheidungen, die ich treffen muss und den Sinn für „Légèreté“, diese Leichtigkeit des Geistes, wenn alles perfekt zusammenspielt.
Auf dem Bike oder dem Board sind die Berge immer verschieden. Es gibt immer einen anderen Weg, wie man Herausforderungen angehen kann. Beim Snowboarden, wie beim Radfahren kann immer eine andere Linie gefahren werden.
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Wo ich fahre
Normalerweise bin ich zu Hause in Niederösterreich oder in Innsbruck unterwegs. Das hängt immer davon ab, welches Training ich machen will. Also fahre ich für ein normales Ausdauertraining die Donau entlang und für ein richtig anstrengendes Training nutze ich die Berge und versuche so viele Höhenmeter zu schaffen, wie ich kann.
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Was ich fahre
So ziemlich alles. Auf Straßen in der Nähe meiner Heimat, auf Ausflüge entlang des Flusses, Mountainbike-Touren in Schladming oder Intervalle als Teil meines Ausdauertrainings.
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Warum ich fahre
Beim Snowboarden und beim Radsport muss man dem Bewegungsfluss nachgeben und dahinfahren, wo immer man hinwill. Ich denke dabei nicht über andere Dinge nach.
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