ANTON KRUPICKA

"Das Rennen auf der Bahn in der Schule war für mich die Einführung in das Laufen. Ich ging hier in Colorado auf die Universität, und so zog ich in die Stadt Boulder in den Bergen. Dadurch begann ich mich für den Ultramarathon zu interessieren. 2006 nahm ich am Leadville Trail 100 teil und hatte das Glück, ihn zu gewinnen. So begann meine Karriere als professioneller Ultramarathon-Läufer.

Ich hatte das Glück in den letzten fünfzehn Jahren an Rennen auf der ganzen Welt teilzunehmen. Erst kam der Leadville Trail und der Western State 100 hier in Nordamerika, dann wurde es international: Ich war zweimal bei dem Ultra Trail du Mont Blanc und dann beim Lavaredo in Italien, den ich gewann. Ich habe überall in der Welt an Rennen teilgenommen: Australien, Südamerika und Südafrika, und ich mag es noch immer, zu Hause, hier in Colorado, beim Wettkampf mitzumachen. Ein Wettlauf, den ich auf Gran Canaria bestritten hatte, wird mir für immer im Gedächtnis bleiben: Wir durchquerten die ganze Insel, und während dieses Rennens war Vollmond. Wir verbrachten die ganze Nacht damit im Mondschein auf der Insel zu laufen. Das war ein magisches Erlebnis.

Jetzt fahre ich mehr Rad, als dass ich laufe. Der Radsport ist toll, da er meinem Körper nicht schadet. Gleichzeitig kann ich größere Distanzen zurücklegen, die zu Fuß unmöglich wären. Ich ziehe den Gravel-Radsport vor, denn wenn man mit breiten Reifen fährt, eröffnet das viele Möglichkeiten weitere Pfade zu entdecken."

Es ist schön auf Straßen zu fahren, um Pfade oder Routenabschnitte zu verbinden, jedoch mag ich es generell lieber, abseits der Straße unterwegs zu sein. Offensichtlich ist das Schöne am Laufen, dass es einfach ist, da man hier kein mechanisches Gerät hantieren muss. Man benötigt lediglich ein Paar Schuhe und Shorts. Allerdings genieße ich das Abenteuer, das der Radsport zu bieten hat, insbesondere die Mehrtages-Reisen des Bikepackings.

Für meinen Teil ist es einfach fantastisch draußen zu sein, schöne Landschaften zu sehen und die Kraft des eigenen Körpers zu nutzen. Ich denke, dass sich eine Vorliebe für die freie Natur im Laufe des Lebens entwickelt. Für mich jedoch liegen die Ursprünge dessen sicherlich darin, dass ich auf einer Farm in Nebraska aufgewachsen bin, auf der ich eine Menge Land zu erkunden hatte. So habe ich sicherlich ein Gespür für das Leben in freier Natur entwickelt.

Momentan fahre ich an vier von fünf Tagen pro Woche. Manchmal laufe und fahre ich am selben Tag. Eine normale Woche sieht so aus, dass ich drei- oder viermal laufe und fünfmal mit meinem Bike fahre. Klettern ist ein weiterer Sport, den ich mag. Jetzt gerade herrscht Winter in Colorado. Doch normalerweise klettere ich ein paarmal pro Woche. Es ist einfach nur ein weiterer Weg draußen zu sein. Man lässt sich so besonders stark auf seine Umgebung ein.

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