#27
Wenn ich zurückblicke, habe ich den Schluss Sprint immer gemocht. Die Nervosität am Start, die Schmerzen und die langen Autofahrten zu all den Rennen sind Sachen, die ich nicht vermisse.
Weil ich eine Sprinterin war und keine Bergziege, habe ich mich vor Anstiegen immer an die Spitze des Pelotons gesetzt, um sicherzugehen, dass ich den Anschluss an das Feld während der Fahrt nach oben nicht verliere. Gerade an diesem speziellen Tag, bei gerade diesem Rennen war es genauso.
Das Tempo war langsam und wir redeten während der Fahrt. Doch dann plötzlich: „Bumm!“
Im Krankenwagen habe ich später das Bewusstsein wiedererlangt. Ich war überrascht, dass ich mich absolut nicht an den Sturz erinnern konnte und was mit mir überhaupt passiert ist.
Die anderen haben mir erzählt, dass ich unter vielen Frauen begraben lag und ich als einzige liegenblieb, während die anderen weiterfahren konnten.
Ich hatte Glück und kam lediglich mit einer Gehirnerschütterung davon. Ich gönnte mir keine Pause und war am Tag nach dem Unfall wieder auf dem Rad.
Ich liebe es immer noch, mich selbst herauszufordern und ich habe immer noch einen Trainingsplan. Allerdings trainiere ich heute nicht mehr fürs Podium.
Denn ich bin keine Nummer.