Aachen, Deutschland: UCI Gravel World Series
Im 8. Jahrhundert n. Chr. beschloss König Karl der Große, der spätere Kaiser, den kleinen Kurort Aachen ins Herz des Fränkischen Reichs zu rücken und erbaute dort seinen Palast. Die Geschichte besagt, dass er sich in die heißen Thermalquellen der Region und die kleine Kapelle im Herzen der Stadt verliebte.
Er wollte Aachen zu einem führenden politischen und kulturellen Zentrum machen. An der Grenze zwischen Holland und Belgien gelegen, kann diese deutsche Stadt auch heute noch als Zentrum Europas angesehen werden, und sie wird auf jeden Fall für ein Wochenende im Zentrum von Planet Gravel stehen.
"„Three Rides“ in Aachen ist die UCI-akkreditierte Veranstaltung für das Café du Cycliste Gravel Team, um sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Das große Rennen findet Anfang Oktober erneut in der Nähe von Venetien in Italien statt und stellt das Grandfinale einer Saison dar, in der man zweifellos wahren Mut zeigen muss und in der die eigne Willensstärke auf schärfste herausgefordert wird. Die Regeln sind einfach: Um sich zu qualifizieren, müssen die Athleten zu den besten 25 % ihrer Alterskategorie gehören. Die Zunahme der Teilnehmerzahl in der Disziplin ist proportional zur Steigerung des Leistungsniveaus. Daher ist es in diesem Jahr schwieriger denn je, sich zu qualifizieren."
Die Topografie des Aachener Kurses steht in radikalem Kontrast zu den anderen Veranstaltungen der Gravel Earth Series, die das Gravel Team in der Saison 2023 in Angriff nehmen wird. Aachen führt unsere vier Kriegerinnen rund sieben Runden à 19 Kilometer auf einen hügeligen Parcours. Es sind insgesamt 130 Kilometer mit 2000 Höhenmetern, die für „die Mädels“ bei der Qualifikation eine wichtige Rolle spielen werden.
Der starke Regen, der in den vergangenen Tagen in der Region gefallen ist, wird den Verlauf des Rennens etwas aufpeppen. Da das Gelände besonders glitschig ist, werden die Bedingungen mit der Passage der 800 teilnehmenden Rennfahrer nur noch schlimmer. So werden die Hutchinson-Reifen des Lauf Seigla nach einer Erkundungsrunde gewechselt: Die Touareg werden abgenommen und die Tundra werden aufgezogen, da Bodenhaftung Priorität hat.
Das Rennen hier in Aachen bedeutet auch, dass man mit den Besten der Welt im Cyclocross in Kontakt kommt. Belgische, niederländische und deutsche Offroad-Spezialisten erscheinen in Massen, und von der ersten Runde der Strecke an wird es nicht lange dauern, bis man versteht, dass dieses Rennen in einem höllischen Tempo gefahren wird. Heute wird es notwendig sein, die Zähne zusammenzubeißen, um ins Ziel zu kommen. Man benötigt viel Konzentration, um nicht auszurutschen und Mut um durchzuhalten, koste es, was es wolle. Zudem muss man den Rhythmus der aufeinanderfolgenden Runden beibehalten.
Nachdem sie die „Waschmaschine“ überstanden haben, erzählen uns die Mädels, dass sie keine Verschnaufpause hatten und dass dieses Rennen kürzer als sonst war, aber sich mit dieser anderen Intensität als sehr erschöpfend entpuppte.
Wenn sich eine Gruppe bildet, werden die Fahrer in der Regel schnell zu Freunden, die das Schicksal zusammengeführt hat und die sich nacheinander abwechseln, um gemeinsam voranzukommen. Eine Denkweise, die wir hier nicht finden werden. Hier gilt „jeder für sich“, und jeder ist auf der Suche nach dem richtigen Moment, um einen Angriff zu starten. Es ist ein Konkurrenzkampf.
Die anwesenden Profi-Radsportler teilen sich heute die Podestplätze, die Qualifikationen sind hart umkämpft. Auf der Seite des Café du Cycliste Gravel Teams gewinnt Annabel Fisher ihre Qualifikation und erzielt einen sehr guten vierten Platz in der Gesamtwertung.
Eine echte Leistung am Ende eines anspruchsvollen Rennens und einer ungünstigen Startaufstellung. Wenn es Qualifikationen für das UCI-Rennen im Oktober geben soll, müssen unsere anderen drei Fahrerinnen diese bei den verbleibenden Veranstaltungen in dieser Saison individuell erreichen.
Im Moment sind alle Augen auf den nächsten Wettstreit in wenigen Wochen gerichtet, das Migration Race in Kenia. Bis dahin werden unsere Fahrerinnen lange Trainingseinheiten bestreiten, damit sie unter der afrikanischen Sonne glänzen werden.
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