Gimme Shelter - Gib mir Obdach

Die Geschichte hinter der Sonderauflage unseres Sweatshirts Clementine. Die Erlöse aus dem Verkauf des Sweatshirts kommen den Gemeinden der Seealpen zugute, die durch den Sturm Alex verwüstet wurden.

Am Abend des 2. Oktober 2020, einem Freitag, brach der erste Wintersturm über den Süden Frankreichs und Italiens herein, und dieser Sturm, der später den Namen Alex erhielt, kam mit unglaublicher Gewalt und Zerstörung.

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Normalerweise ist Nizza ein Hafen der Ruhe. An der Küste des Mittelmeers gelegen, wird die Stadt aufgrund der Alpen, die an der Italienischen grenze in 35km Entfernung bis ins Meer ragen, von viel schlechtem Wetter verschont. Jedoch können gelegentlich maritime Verhältnisse aufkommendes, schlechtes Wetter verstärken und meteorologische „Bombenstürme“ auslösen. Als Alex, ein besonders großer und kräftiger, meteorologischer Bombensturm, auf Land traf, entfesselte er schreckliche Winde und starken Regen in den Bergen hinter Nizza und verursachte Zerstörung wahrscheinlich nie gesehenen Ausmaßes.

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In manchen Teilen der Arrière-pays niçoise (dem Hinterland Nizzas) fielen mehr als 50 cm Regen pro Quadratmeter. Das kann man sich vielleicht nur schwer vorstellen, jedoch entspricht es 500 Litern oder rund 4 Badewannen voller Wasser auf jeden Quadratmeter in nur 12 Stunden. All dies wusch Häuser, Bauernhöfe, Arbeitsstätten und weitere Gebäude weg und zerstörte Brücken und Straßen auf einer Länge von 70 Kilometern. Neun Menschen starben einschließlich zweier Feuerwehrleute und einem Schäfer, der vom Wasser erfasst wurde, während er versuchte, seine Schafe zu retten.

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Bei Café du Cycliste lieben wir das Hinterland. Wir zelebrieren regelrecht seine Straßen und seine Ansichten mit unserer Kleidung, mit Fotografie und Geschichten. Wir glauben, dass dies der beste Platz der Welt ist, um mit einem Straßenrennrad zu fahren und bezeichnen es regelmäßig als unsere „Spielwiese“ (auch die Gravel-Strecken sind fantastisch). Jedoch brachte Sturm Alex schmerzhaft in Erinnerung, dass die Naturgewalten, die einst diese atemberaubenden Berge, Täler und Schluchten schufen, nicht nur in geologischen Zeitspannen von Millionen von Jahren vorkommen, sondern auch im Hier und Jetzt in nur wenigen Stunden und Minuten eine große Auswirkung haben können.

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Am schlimmsten waren die drei Täler der Flüsse Tinée, Vésubie und Roya getroffen, die von Norden nach Süden verlaufen und in den Estéron münden. Der Estéron fließt in die Var und diese mündet in der Nähe des Flughafens von Nizza in die See. Die Tinée führt hoch zum Col de la Bonette, einem unserer Lieblingspässe über die sogenannte „höchste Zwischentalstraße Europas“. Entlang der Vésubie verläuft der wichtigste Zugang zum Col de Turini, wo die Zinzins es lieben zu fahren. Die Roya, die von der italienischen Grenze halbiert wird, führt zur besten, hochgelegenen Gravel-Strecke Europas, der Via del Sale.

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Zahlreiche größere Städte wurden für etliche Tage von Elektrizität, der Wasserversorgung und dem Zugang zum Straßensystem abgeschnitten. Abgelegene Dörfer und Weiler wurden erst seit kurz vor Weihnachten wieder angeschlossen und das auch nur über Wege, die lediglich für Geländewagen zugänglich sind, also nicht über vernünftige Straßen. In Castérino, einem normalerweise beliebten Skilanglauf Ferienort an der Roya, verbringen eine Handvoll Einwohner den Winter komplett abgeschnitten. Sie kaufen Ihr Essen in den Geschäften der Hotels und können ihre Häuser nur mit Holz heizen.

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Das malerische Städtchen Saint Martin-Vésubie war einer der am schlimmsten betroffenen Orte. Einst war es ein bedeutender Haltepunkt an der Salzstraße nach Italien und ein wichtiger Handelsposten für Schäfer, Bauern und die Handwerker der Berge. Doch wurden die Häuser, Brücken, Straßen, Geschäfte, das Museum und die Brauerei samt Fundament weggespült.

Wir haben ein Sweatshirt entworfen, das den Namen des Ortes im klassischen College-Stil trägt und von Männern und Frauen gleichermaßen getragen werden kann. 100% der Erlöse aus dem Verkauf des Sweatshirts gehen an den offiziellen Hilfsfond. Dieser unterstützt die Zahlung von hunderten Millionen Euro für die Wiederaufbauarbeit der Gebäude, Straßen und des Hochwasserschutzes der gesamten Region. Zudem versorgt der Fond die verbliebenen Bewohner ohne Lebensunterhalt - manchmal selbst ohne ein Dach über dem Kopf - mit Essen und materiellen Dingen.

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Bergstraßen sind eben nicht nur zum Radfahren da, sondern sie sind vielmehr Lebensadern für tausende von Menschen, und wir wollen den Leuten der Arriére pays unsere Solidarität ausdrücken. Wir wollen helfen, das Leben zurück zur Normalität zu führen, sodass wir alle gemeinsam die Berge in der Zukunft wieder genießen können.

Wenn Sie den Hilfsfond unterstützen wollen, dann können sie die Sonderausgabe unseres Sweatshirts Clementine hier erwerben.

 

 

Bilder von Daniel Cole.