Guillaume Néry
Als Kind unternahm ich ein paar der ersten Tauchgänge an der Promenade des Anglais. Ich erinnere mich an die Aufregung und auch die Angst, als ich die Kieselsteine betrachtete, die immer tiefer auf dem Meeresboden lagen und schließlich kaum noch zu sehen waren. Ich fand es faszinierend, als ob ich mich in meinen eigenen kleinen Raum befände.
Ich fing im Alter von 14 mit dem Freitauchen an, und zu Anfang habe ich mich nur auf Wettbewerbe und Rekorde konzentriert. 2015 versuchte ich meinen 5. Weltrekord zu brechen. Allerdings gab es da einen Fehler beim Maß der Drahtseillänge.. Ich tauchte bis auf 139 m anstelle von 129 m hinab. Das war viel zu tief für mich, so dass ich auf dem Weg nach oben meine Lungen schädigte. Zwar habe ich mich wieder erholt, allerdings hatte ich meine Grenze erreicht, und mein Verhältnis zu diesem Sport änderte sich.
Ich hörte mit den Wettbewerben auf, und mir wurde klar, dass Freitauchen auch ein faszinierender Weg war, die Unterwasserwelt samt der Meerestiere zu sehen und neue Plätze zu erkunden.
Dies ist nicht nur ein Sport, es ist ein Lebensstil, und man entwickelt eine Beziehung zu den Elementen. Dieser Sport lehrt dem Taucher Bescheidenheit, denn wenn man tief in die See abtaucht, realisiert man, wie klein wir doch sind.
Der Radsport hat mich zu dem Athleten geformt, der ich heute bin. Als Kind war ich nicht besonders sportlich, allerdings fuhr ich regelmäßig mit dem Rad hinaus. Dies half mir starke Schenkel zu entwickeln sowie die Leidenschaft für die Ausdauer. Das sind beides Dinge, die für das Tieftauchen von essentieller Bedeutung sind.
Als ich begann Gute Leistungen unter Wasser zu erzielen, nutzte ich den Radsport als Trainingswerkzeug, weil er großartig für das Praktizieren von Atemtechniken ist, Energie einlagert und Muskeln aufbaut. Im College bin ich mit meinem Fahrrad 5 mal in der Woche ausgefahren, und auch als meine Karriere fortsetzte, fuhr ich zumindest zweimal in der Woche.
Über die Jahre hat sich auch die Beziehung zum Radsport geändert. Inzwischen benutze ich mein Fahrrad jedes Mal, wenn ich in Nizza fahre, nicht nur fürs Training. Vor Kurzem habe ich meine Liebe zum Bikepacking entdeckt. Letzten Sommer bin ich mit meiner Partnerin über die Alpen gefahren. Dieses Jahr werden es, wie ich hoffe, die Pyrenäen sein.
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Wo ich fahre
Rund um Nizza, ich genieße es, das Ésteron-Tal bis hoch nach St-Auban zu erkunden. Wenn ich aber nur zwei Stunden zur Verfügung habe, fahre ich den Col d’Èze oder den Mont Chauve.
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Was ich fahre
Als ich jünger war, trainierte ich immer auf Straßen. Heute liebe ich es im Hinterland auf kleinen Gravel-Wegen zu fahren, auf denen es keine Autos gibt.
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Warum ich fahre
Der Radsport umfasst einige Dinge, die in meinem Leben wichtig sind: Reisen, Erkundungen und Entdeckungen. Der Radsport hatte immer einen starken Bezug zum Apnoetauchen und war für mich so viel mehr als nur ein Weg zu trainieren.
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