WISH ONE - DAS GRAVEL-RENNEN
Nachdem die Saison mit Santa Val begonnen hatte und dann im April The Traka folgte, war die nächste Station für das Café du Cycliste Gravel Team das Wish One Millau Grands Causses. Die einzige französische Etappe der UCI Gravel World Series und eine Qualifikationsgelegenheit für die damit verbundene Weltmeisterschaft.
Das Rennen findet im Schatten des berühmten Millau-Viadukts im Herzen des Regionalen Naturparks Grands Causses statt. Er ist berühmt für seine beeindruckenden Klippen und Felsformationen – „Les Causses“. Die Rennstrecke verläuft über einen Teil des Templière du Larzac-Weges sowie über die Causse Noir.
Für die männlichen Teammitglieder, die sich von ihren Verpflichtungen bei der Nice Métropole Côte d’Azur Pro Continental-Mannschaft eine Auszeit nehmen, ist es das erste Mal, dass alle vier zusammen auf der Straße (und auf Schotter, mehr dazu später …) Rennen fahren. Es ist ein Tapetenwechsel für die Jungs und ebenso ein Wechsel der Atmosphäre, veranschaulicht durch unsere Rennvorbereitung, zu der auch Angeln im Fluss Tarn gehörte. Wenn man in Aveyron ist, sollte man sich auch an die lokalen Gepflogenheiten anpassen.
Zur Vorbereitung gehörte auch eine klassischere Streckenerkundung, allerdings erst am Vortag. Die genaue Route wurde bis vierundzwanzig Stunden vor dem Start unter Verschluss gehalten, da sie durch eine Militärzone führte, eine Eigenart, die irgendwo auf ganzer Linie nach unangemessenen Kampfanalogien schreit.
Im Vergleich zu anderen Rennen im Kalender ist das Format mit nur 145 Kilometern relativ kurz, dafür jedoch immer noch intensiv. Sobald die Route sich endlich in ihrer ganzen Pracht präsentiert, zeigt sich, dass sie gemischtes Gelände in einer Art 50/50-Aufteilung zwischen Schotter- und Straßenbelägen aufweist. Die Strecke ist darauf ausgelegt, schnell zu sein.
Theoretisch sollte diese Aufteilung Andréa, Noah, Paul und Axel zumindest auf dem eben(er)en Straßenuntergrund liegen, allerdings sind die Gravel-Abschnitte nicht wirklich das, was sie gewohnt sind. Der Hauptunterschied ist ihrer Meinung nach das erforderliche Maß an Konzentration. Während das Abschalten oder das „Einschalten des Autopiloten“ auf der Straße nahezu möglich ist, ist es beim Rennen auf rauem Untergrund hingegen geradezu unmöglich. Gravel ist gnadenlos und erfordert Konzentration für jeden Moment der mehr als fünf Stunden im Sattel. Sobald die Fahrer vom Start losfahren, beginnt auch schon die Herausforderung.
Andréa hielt bei der Spitzengruppe so weit wie möglich mit, konnte sich aber leider nicht durchsetzen. Ein 18. Platz war dennoch ein hervorragendes Ergebnis in diesem Feld und brachte ihm die Qualifikation für die Elite-Kategorie in der Gravel-Weltmeisterschaft ein. Den Termin im Oktober sollte man sich vormerken.
Während Andréa mit dem Team bei The Traka bereits angetreten war, feierten die anderen drei „nizzaischen“ Fahrer ihr Debüt in dieser Saison. „Es macht mehr Spaß als die Straßen-Radrennen“, sagte Axel, nachdem er den 49. Gesamtrang belegt hatte. „Aber es ist immer noch ein Wettbewerb und der Rhythmus ist derselbe wie bei den Profis.“ Seine Mountainbike-Erfahrung hat ihm sicherlich geholfen, sich auf den technisch anspruchsvollen Abschnitten schnell wohlzufühlen.
Paul fuhr durchweg mit voller Kraft und erreichte einen respektablen 27. Platz. Doch leider hatte Noah bei dieser Gelegenheit kein Glück. Ein doppelter Reifenschaden führte zu einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Rennen, da er zum Aufgeben gezwungen war.
Unsere Wache am prächtigen Ziel unter dem Viadukt, vor dem Gebäude, in dem die Fahrräder der französischen Gravel-Marke Wish One entworfen werden, endete mit einer weiteren positiven Note, als Stephan Mifsud die Ziellinie überquerte. In den Farben von Café du Cycliste belegte er den 122. Platz in der Gesamtwertung und den 3. Platz in seiner Alterskategorie, ähnlich wie sein Sohn Andréa, der sich für die Gravel-Weltmeisterschaft qualifizierte.
Das nächste Rennen für das Team findet Mitte September in Finnland statt. The Falling Leaves Lahti, Teil der Gravel Earth-Serie vor der Kulisse für ein weiteres unvergessliches Abenteuer.